Adresse

Speyerer Str. 8-12, 67376 Harthausen
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Kirchengeschichte der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

1230: Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Harthausen mit womöglich einer Kirche oder Kapelle

1359: Die Kirche in Harthausen wird ausdrücklich in Verhandlungen zwischen dem St.-German-Stift und der Gemeinde genannt. Bemerkenswert ist, dass die Kirche zu diesem Zeitpunkt schon einen Kirchturm hatte.

1511 - 1515: Zweiter Kirchenbau: das Langhaus wird von den Stiftsherren von St.-German im spätgotischen Stil gebaut. Die Kirche war etwa 8 Meter breit und etwa 23 Meter lang und von Westen nach Osten ausgerichtet.

1683: Im 17. Jhdt. richteten die Franzosen auch in Harthausen große Schäden an.
Der Visitator findet die Kirche ausgeraubt und als Ruine vor.

1688: Die Kirche wird wieder instand gesetzt und der Altar wird geweiht.

1689: Durch den pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die Kirche wieder zur Ruine und die Altäre zerstört und entweiht.

1723: Erneute Weihe der Altäre.

1733: Das Kirchenschiff wird samt Decke und Dachstuhl von Grund auf erneuert. Nur der Chor bleibt im alten Zustand. 

1786: Dritter Kirchenbau im Stil der Neugotik nach Plänen des kurpfälzischen Baukommissärs Johannes Andreas Traitteur, da das Gebäude aufgrund der steigenden Bevölkerung zu klein geworden war. Die Kirche wird in Nord-Süd-Richtung gebaut. Langhaus und Chor werden abgetragen und lediglich der Turm bleibt unverändert erhalten. Ein neues Turmkreuz wird aufgesetzt, welches bis heute auf dem Vordergiebel erhalten ist.

1868: Man zieht in Erwägung, die Kirche nochmal zu verlängern. Diese Idee wurde jedoch 1871 vom Gemeinderat abgelehnt.

1871: Der Gemeinderat beschließt den Abriss und den vollständigen Aufbau der Kirche an gleicher Stelle, da sie wieder zu klein geworden war und das Gebäude Schäden aufwies. 

1872 - 1874: Vierter Kirchenbau: der Neubau wird im Maximilianstil nach Plänen des königlichen Bauassistenten Hurt aus Speyer und nach Vorbild der Lutherkirche in Ludwigshafen gebaut. Bemerkenswert ist die Kombination aus Formziegeln in Verbindung mit Sandstein. Die Kirche ist nun 46 Meter lang und 14 Meter breit und bietet insgesamt 570 Sitzplätze.

1874: Einweihung durch Bischof Bonifaz von Handberg von Speyer.

1922: Nachdem im ersten Weltkrieg die zwei schwersten Glocken beschlagnahmt wurden, werden am 12.02.1922 die neuen Glocken geweiht. Die neuen Glocken, basierend auf Stahlgußgeläut, wurden von der Firma Ulrich und Melua aus Apolda/Thüringen hergestellt.

- Glocke zu Ehren des Hl. Johannes Baptist in e, 1308 kg,

- Marienglocke in gis, 663 kg,

- Sebastianusglocke in h , 352 kg,

- Schutzengelglocke in cis, 275 kg.

1955: Das Kircheninnere und die Kirchenfenster werden wegen Kriegsschäden renoviert.

1971 - 1979: Große Renovierung des Innenraums. Die Altäre stammen von der neugotischen St.-Martinskirche von Bad Bergzabern. Integriert wurden zwei vorhandene, wertvolle Skulpturen: im Hochaltar die Pieta (vermutlich erste Hälfte 15. Jhdt. ursprünglich aus der spätgotischen Kirche) und im rechten Seitenaltar Sebastianus (erhalten ebenfalls aus der zweiten, spätgotischen Kirche).